Im
Fußbodenheizungssystem wird
Wärme vom Heizwasser über die Wandung des Heizrohres an den
Estrich /
Wärmeleitblech abgegeben. Von dort aus gibt es zwei
Wärmeströme – einen nach oben gerichteten Nutzwärmestrom q
B und einen nach unten gerichteten q
D (unter Umständen Verlust). In Abb. 23.12 ist ein schematischer Aufbau dar gestellt.
Gemäß der Schichtenfolge d
1...d
5 und der zugehörigen
Wärmeleitzahlen λ
1...λ
5 finden innerhalb der Schichten
Wärmeleitvorgänge unterschiedlicher Größe und Richtung statt. An der Ober- und Unterseite der Konstruktion wird die
Wärme konvektiv und durch Strahlung an den Raum übertragen. Die entsprechenden Koeffizienten sind α
K und α
S jeweils mit
D = Decke oder B = Boden gekennzeichnet. Ausgangsbasis ist eine durch die Rohrmitte gelegte theoretische Ebene und die vorläufige Annahme, dass innerhalb der Ebene die
Temperatur tm überall gleich groß ist. Dies wäre z. B. der Fall, wenn die Heizrohre dicht an dicht – also ohne Abstand – verlegt sind.
Während die
Wärmeleitvorgänge in den Schichten unter Einbezug der
Temperatur tm vergleichsweise einfach sind, unterliegen die
Wärmedurchgangskoeffizienten umfangreichen Einflüssen. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die mittlere
Temperatur t
m der gedachten Ebene auf die jeweiligen Norminnentemperaturen t
i oberhalb und unterhalb der beheizten Decke zu beziehen. Der
Wärmeleitwiderstand R
λ einer Schicht errechnet sich aus der
Wärmeleitfähigkeit λ und der Dicke d der Schicht zu
Rλ = d/λ
Die
Wärmestromdichte q ergibt sich innerhalb einer Schicht zu
q = (1/Rλ) · Δt bzw. q = (λ/d) · Δt
Darin ist Δt die
Temperaturdifferenz zwischen Oberund Unterseite der Schicht.
Der
Wärmestrom durch mehrere Schichten ist
qn = 1/(ΣRλ,n) · Δtn (n = Schichten)
Während sich die Oberflächentemperatur t
B aus der erforderlichen
Wärmeleistung q
B des Fußbodens und der Norminnentemperatur t
i ergibt, stellt sich auf der Unterseite der Decke eine bestimmte Oberflächentemperatur t
D ein. Sie liegt höher als die entsprechende
Temperatur dieses Raumes und bewirkt für ihn einen
Wärmegewinn. Die Oberflächentemperatur ist von der Dämmwirkung der unterhalb der Heizrohre liegenden Schichten bzw. der Raumtemperatur des unter der Decke befind lichen Raumes abhängig. Aufgabe der
Fußbodenheizung ist es, bestimmungsgemäß den
Wärmebedarf des über der
Fußbodenheizung befindlichen Raumes abzudecken. Mit dem nachfolgend beschriebenen
Fußbodenheizungsaufbau sollen die Musterberechnungen durchgeführt werden.
Berechnung tm
Der
Wärmestrom zwischen mittlerer Heizrohrebene und Raum ergibt sich zu:
qB = 1 / ( Rλ2 + Rλ1 + 1/αB ) · ( tm – ti )
Durch Umformung ergibt sich:
tm = qB · ( RλTepp. + Rλ1 + 1/αB )+ ti ; darin ist ( Rλ1 = d1 )
Für das Rechenbeispiel errechnet sich t
m zu:
tm = qB · ( RλTepp. + d1 + 1/αB )+ ti
tm = 47 · ( 0,15 + 0,055/1,4 + 1/10,50 ) + 20
tm = 13,46 + 20
tm = 33,46 K
Wärmestrom q
D (nach unten) Mit der
Temperatur der Heizrohrebene t
m liegt auch der
Wärmestrom nach unten fest. Die Norminnentemperatur des unteren Raumes sei t
i*.
Für das Rechenbeispiel errechnet sich qD zu:
qD = 1/ ( Rλ3,Estr. + Rλ4,Dämm. + Rλ5,Beton + 1/αD ) · ( tm – ti* )
darin ist α
D = 5,9 W/(m
2K) bzw. 1/α
D= 0,17 (m
2K)/W
qD = 1/( (0,015/1,4) + (0,03/0,04) + (0,15/2,1) + 17 ) · ( 33,46 - 20 )
qD = 13,44 W
Deckentemperatur t
D (unterhalb der Decke)
Für den
Wärmestrom nach unten gilt:
qD = αD ( tD – ti* )
die Umformung ergibt
tD = ( qD / αD ) + ti*
Für das Rechenbeispiel errechnet sich t
D zu
tD = ( 13,44 / 5,9 ) + 20
tD = 22,28 °C