Durchlauferhitzer sind eine lang erprobte Technologie. Leider ist sie wenig effizient, da sie letztlich mit einem Heizstab durchströmendes Wasser erwärmt. Energetische Verluste sind vorprogrammiert. Doch den Herstellern sind gerade in den letzten Jahren einige Entwicklungssprünge gelungen, um die kleinen Warmwasserbereiter deutlich energiesparender zu machen.
In dieser Wohnanlage sorgen Durchlauferhitzer für die Warmwasserbereitung.
Bild: AEG Ein Zufall ist das nicht. Denn in Gebäuden, die hochgedämmt sind und über keine hydraulische Heizanlage mehr verfügen, gibt es mitunter auch keinen Warmwasserkreislauf, der das erwärmte Trinkwasser dorthin befördert, wo es benötigt würde. Oder dieser müsste eigens installiert werden.
Deswegen gibt es inzwischen auch Durchlauferhitzer, die selbst für Duschen genutzt werden – digital gesteuert und auf eine minimal nötige Wassermenge programmiert. Sie benötigen eine Leistung von etwa 18 kW, um in kurzer Zeit viel Warmwasser zur Verfügung zu stellen. Selbst Badewannen werden inzwischen so bedient. Hier muss die Leistung aber noch einmal um 3 kW höher ausfallen. Ein Klassiker sind sie jedoch nach wie vor Zapfstellen mit geringem Wasserbedarf, etwa Waschbecken in Gäste-WCs, wo eine Leistung von 2 bis 5 kW erfolgt oder in Küchen ab 13 kW (alle kW-Angaben bezogen auf eine Trinkwarmwassertemperatur von 60 °C).
Legionellenproblematik gleich mit erledigt
Wie bei allen dezentralen Lösungen zur Trinkwassererwärmung wird die Legionellenproblematik gleich mit erledigt. Deswegen sind sie auch eine hygienische Lösung. Inzwischen erfolgt mitunter die komplette Ausstattung von Alten- und Pflegeheimen oder Wohnungen inkl. betreutem Wohnen mit Durchlauferhitzern.
Doch auch in den Standardwohnsituationen finden sich solche Lösungen. Der Grund: Der Wärmebedarf ist durch die Dämmung so gering, dass sich eine zentrale Heizungslösung, die das Warmwasser mit bereitet, nicht lohnt. Ein Beispiel dafür findet sich beim Siedlungswerk Nürnberg. Hier nutzen 130 Mieter in neu errichteten Wohnungen Durchlauferhitzer. Installiert wurden 138 Durchlauferhitzer mit 27 kW Leistung und 86 Durchlauferhitzer mit 18 kW Leistung für Badewannen oder Duschen, Waschtischen und Küchenspülen. Bei den größeren Wohnungen wurden zwei Durchlauferhitzer installiert. Hier liegen Küche und Bad weit auseinander und es wären Leitungsverluste aufgetreten – genau das, was ja dezentrale Trinkwarmwasserlösungen wie Durchlauferhitzer vermeiden sollen.
Im nächsten Teil dieser Serie am 09.03.21 geht es um dezentrale Frischwasserstationen, die sich durch hohe Effizienz und viele weitere Vorteile auszeichnen.
Bisher erschienen im Rahmen der Themenserie folgende Beiträge:
15.02.2021: Welche Trinkwassersysteme gibt es und wie effizient sind sie?
17.02.2021: Welche Gesetze und Normen müssen beachtet werden?
19.02.2021: Wie berechnet man eine Trinkwasserversorgungsanlage?
23.02.2021: Wie schützt man sich am besten vor Legionellen und anderen Keimen?
25.02.2021: Trinkwasserversorgung in Zeit von Corona
01.03.2021: Zentrale Trinkwassererwärmung – Technologien, Vor- und Nachteile
03.03.2021: Dezentrale Trinkwassererwärmung – eine Übersicht
05.03.2021: Dezentrale Trinkwassererwärmung – Durchlauferhitzer, Vor- und Nachteile
Demächst erscheinen:
09.03.2021: Dezentrale Trinkwassererwärmung – Frischwasserstationen, Vor- und Nachteile
11.03.2021: Dezentrale Trinkwassererwärmung – Wohnungsstationen, Vor- und Nachteile
15.03.2021: Praxisbeispiele – zentrale und dezentrale Lösungen
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Ein Beitrag der Redaktion von HaustechnikDialog.