Wer in einem Neubau ein Bad plant oder ein bestehendes saniert, muss auf ein paar grundlegende Dinge achten, damit später der Schimmel keine Chance hat. Denn gerade in Badezimmern, in denen häufig eine erhöhte Luftfeuchtigkeit vorliegt, hat Schimmelwachstum ein leichtes Spiel. Vorbeugung ist immer noch der beste Schimmelschutz.
Bild: Michael Grübel Trocknungsfachbetrieb Die weitverbreitete Meinung, falsches und zu weniges Lüften sei die Hauptursache für Schimmel, irrt. Frische Luft reinzulassen ist zwar wichtig, verhindert aber Schimmelbildung nicht, wenn bereits bauliche Mängel vorliegen. Daher hier unsere Checkliste, mit fünf Dingen, die Sie bei Ihrer Bad-Planung berücksichtigen müssen:
Das Bad wird zur Wohlfühloase
Eine entspannte Auszeit in der Wanne, eine belebende Dusche oder das schnelle Frisch- und Schönmachen – ein modernes Badezimmer muss eine ganze Reihe an Bedürfnissen erfüllen. Damit das auch problemlos gelingt, ist es wichtig, diesen Raum von Anfang an durchdacht zu planen. Zudem kann es sich lohnen, einen Profi hinzuzuziehen. Hilfreich ist es aber auch, wenn der Bauherr selbst zum Experten wird.
Die Dämmung
Gerade bei Altbauten besteht häufig eine unzureichende Außendämmung. Ein großer Energieverlust ist die Folge. Wenn sich eine Sanierung nur schwer umsetzen lässt, ist eine Innenraumdämmung die nächstbessere Option. Bei Nassräumen muss hier jedoch unbedingt berücksichtigt werden, dass die Feuchtigkeit weiterhin die Möglichkeit hat, zu entweichen. Auf eine Dampfsperre sollten Sie deshalb verzichten. Denn diese verhindert, dass die Feuchtigkeit entweichen kann. Kondenswasser sammelt sich in der Dämmschicht und führt dort zu Schimmelbildung, der oft lange Zeit unentdeckt bleibt. Eine diffusionsoffene Dämmung leistet wesentlich bessere Dienste. Auch ein Dämmputz ist eine hilfreiche Alternative.
Die Heizung
Die Temperatur in Wohnräumen beträgt im Durchschnitt 20 Grad. In Schlafräumen liegt sie mit ungefähr 18 Grad etwas darunter. Im Bad hingegen sind 23 bis 24 Grad keine Seltenheit. Die beliebte Kombination von Fußbodenheizung und Badheizkörper, der gleichzeitig als Wäscheständer für Handtücher fungiert, bietet beste Voraussetzung für eine angenehme und sich gleichmäßig verbreitende Wärme.
Der Vorteil besteht nicht allein darin, dass die Handtücher kuschelig warm sind, sondern auch in einer raschen Trocknung. So wird vermieden, dass die Nässe Zeit hat, sich zu verteilen. Grundsätzlich gilt, dass ein genutztes Bad immer ausreichend geheizt ist. Dort, wo die Luftfeuchte auf kalte Wände trifft, entsteht Kondenswasser, was wiederum Schimmelwachstum begünstigt. Eine hohe Luftfeuchtigkeit lässt sich jedoch nicht gänzlich vermeiden, deswegen ist auch die richtige Belüftungein wichtiger Punkt.
Die Belüftung
In Neubauten werden keine Badezimmer mehr ohne Fenster geplant. In Altbauten sind fensterlosen Bäder dagegen deutlich häufiger anzutreffen. Nicht nur das fehlende Tageslicht, sondern auch die mangelnde Belüftungsmöglichkeit führen zu Problemen. Ideal sind zwei gegenüberliegende Fenster, um einen guten Durchzug zu ermöglichen. Wer diese Möglichkeit nicht hat, sollte die Türe zum Wohnraum offenlassen. Stoßlüften empfehlen Experten mehrmals am Tag. Auf jeden Fall immer dann, wenn geduscht oder gebadet wurde.
In fensterlosen Räumen ist eine gute Lüftungsanlage gesetzlich vorgeschrieben. Koppeln lassen sich derartige Systeme an den Lichtschalter, sodass sie in Betrieb sind, sobald das Licht eingeschaltet wird. Ebenso ist der Einbau einer Zeitschaltuhr oder eines Feuchtigkeitsmessers möglich.
Die Badezimmerfugen
Fast überall im Bad sind Fugen vorhanden und von Nöten. Sie gleichen Spannungen aus und verhindern so, dass sich in Fliesen oder Keramik Risse bilden können. In der Regel wird für derartige Dehnungsfugen Silikon verwendet. Auch wenn diese mit einem Schimmelstopp versehen ist, kann es mit der Zeit Schimmel ansetzen. Es ist daher ratsam, die Fugen regelmäßig zu erneuen.
Die Einrichtung
Die Einrichtung eines Badezimmers ist bei der Schimmelvorbeugung ebenfalls von Bedeutung. Grundsätzlich sollten Fenster nicht verstellt werden, sodass sie sich jederzeit gut öffnen lassen. Badezimmermöbel, auch Feuchtraummöbel, müssen den besonderen Bedingungen im Bad trotzen. Eine sehr gute Basis für Badmöbel sind MDF-Platten. Durch die Verleimung unter hohem Druck ist ein Aufquellen fast ausgeschlossen. Mit der richtigen Versiegelung oder Beschichtung halten sie jahrelang. Da Massivholzmöbel für das Badezimmer eher ungeeignet sind, empfiehlt sich für Holzfreunde ein Echtholzfurnier. Das ist optisch kaum vom Massivholz zu unterscheiden. Eine hervorragende Beschichtung für MDF-Platten ist Glas, denn das ist völlig unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit.