Hallo Allerseits,
ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, die
Gasheizung bei mir zu tauschen. Es handelt sich hierbei um ein Bürogebäude Baujahr 2017 mit angrenzender Lagerhalle, eigentlich ein Kaltlager, aber beheizt in den strengen Wintermonaten auf um die 7-10 Grad.
Folgende Daten hat das beheizte Gebäude:
Außenwände in Holzständerbauweise
Von Außen nach Innen sieht der Aufbau wie folgt aus:
hinterlüftete Schalung
6cm Holzweichfaser-Dämmplatte
18cm Holzständer, ausgeflockt mit
Holzfaserdämmung
15mm OSB Platte
12,5mm Gipskartonplatte - stellenweise sind noch 2-5cm Dämmung als Holzfaserplatte unter der Gipskartonplatte als gedämmte Installationsebene, je nachdem, ob an der Wand Kabel entlang gehen und wie dick diese sind.
Der
U-Wert müsste also irgendwo in dem Bereich 0,16-0,18 liegen bei der Außenwand.
Fenster sind auf der gesamten Fläche ungefähr 19,5qm verbaut, dreifach-verglast, u-wert unbekannt.
Eine Außenwand grenzt an die Lagerhalle in der Breite von 9 Metern, Höhe vorn 5 Meter, Höhe hinten 3 Meter. Das Dach ist ein Pultdach.
Am Dach sind Sandwichpaneele verlegt mit einem 10cm dicken Dämmstoffkern - WLG nicht bekannt, vermutlich 0,24.
Der Boden ist von oben nach unten aufgebaut:
Laminat, Fußbodenheizung geeignet, Wärmedurchlasswiderstand unbekannt
Trittschalldämmung in dünnster Stärke
Estrich mit um die 5-5,5cm
Tackerplatte 3cm
Dämmung 8cm
Bodenplatte 25cm ohne Dämmung
Der Abstand der
Rohre der Fußbodenheizung beträgt 15cm von Rohr zu Rohr - also Verlegeabstand 15cm?
Die Innenfläche beträgt ungefähr 16m x 9m.
Folgende Heizkreise und Heizkreislängen sind gegeben:
2x160 Meter in der ersten Gebäudehälfte als ein Raum mit der Breite 6,5 x 9 Meter - wo eine Wand angrenzt zur Lagerhalle. Die Wände gegen die Außenluft sind dann 6,5 x 5 Meter und 6,5 x 3 Meter.
1x 20 Meter
1x 37 Meter
1x 58 Meter
1x 79 Meter
1x 116 Meter
1x 80 Meter
2x Heizkörper Kreise zum
Frostschutz bzw. Heizen des Lagers, aufgedreht, wenn es draußen sehr kalt ist.
Diese Kreise teilen sich auf "die zweite Hälfte" auf, die aus Büroraum, Aktenlager, zwei
WCs (die kürzesten Kreise), Eingangsbereich und offene Küchenzeile bestehen.
Als Heizlast bekomme ich bei crinks Tool mit Eingabe dieser Daten auf ungefähr 6kw (Warmwasser bereits abgezogen, existiert nicht) bei einer Norm-AT von -14 Grad.
Der Gasverbrauch lag in den Wintern 17/18, 18/19, 19/20 und 20 bis jetzt bei 4260 Kubikmetern, das Tool an der Heizung gibt einen Verbrauch von 37800kwh an.
Jetzt ist die Frage, die sich mir stellt: Ist ein Umstieg auf eine Wärmepumpe sinnvoll, auch unter dem Umweltaspekt betrachtet?
Es ist eine PV-Anlage mit 30kwp vorhanden (eine kleine Erweiterung überlege ich schon seit einem dreiviertel Jahr, die Kommunikation mit den Mitarbeitern des zuständigen Netzbetreibers ist allerdings eine Katastrophe), die aufgrund der geringen
Dachneigung und Verschattung durch Bäumen im Winter in der tiefstehenden Sonne nicht die beste Leistung erbringt. An Tagen, an denen es bewölkt ist, bringt sie mehr Leistung, als an klaren Sonnentagen im Dezember/Ende November. Trotzdem gibt es selbst im Dezember noch Tage, an denen sie eine Leistung von bis zu 2kw erbringt.
Meine Frage, die sich im Kopf stellt, ist die, ob man den PV-Ertrag nicht mittels Wärmepumpe zum Heizen nutzen könnte? Die Speichermasse im Gebäude ist wegen der Leichtbauweise eher gering, bei 150qm Estrich mit einer Überheizung von 2K komme ich rechnerisch auf eine Speichermasse von ungefähr 8-9kwh, ich schätze, damit wird man nicht sonderlich gut über die Nacht kommen. Ob ein Batteriespeicher dagegen sinnvoll wäre, ist eine andere Frage - Mitte Februar, den ganzen März und April hätte die PV jedenfalls genug Leistung, den Speicher vollzumachen und damit die Wärmepumpe zu versorgen - gleiches gilt für den Oktober, und vermutlich auch für große Teile des Novembers. Der Knackpunkt ist hauptsächlich dann, wenn Schnee liegt, weil der aufgrund der geringen Dachneigung relativ lange liegen bleibt, das war dieses Jahr dann im Januar und die Hälfte des Februars ungefähr so. Auch nervt es mich, dass ich beim örtlichen Gasversorger jedes Jahr ein fast Viertel der Gaskosten nur für die "Zählermiete" ausgebe - bei einer Wärmepumpe würde ich den vorhandenen Stromtarif nutzen.
Insofern zum Abschluss nochmal die Frage: Macht der Umstieg auf die Wärmepumpe Sinn? Wenn ja, auf welche (Langlebigkeit, Effizienz)?
Für Antworten bedanke ich mich schon im Vorfeld!